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German GPL Championship 2001 - NEWS

20.08.2001 +++ Gremiumsentscheid Nürburgring und Watkins Glen +++

Erfreulicherweise wurde nach dem Nachholrennen des JSC in Watkins Glen kein Protest beim Gremium eingereicht. Zuvor wurde allerdings ein Protest vom Team BRM gegen Ferrari-Fahrer Uli Franke aufgrund einer Kollision mit D. Reissiger bzgl. des Rennens im JCC am Nürburgring eingereicht. Der bereits unter Bewährung startende Franke kollidierte beim Anbremsen für Turn 1 mit Reissiger. Das Gremium erteilt Franke für diese Kollision eine doppelte Verwarnung. Damit hat Franke vier gelbe Karten angehäuft, von denen drei zu einer Rennsperre für das Saisonauftaktrennen der nächsten Saison umgewandelt werden. Danach bleibt für Franke noch eine weitere Verwarnung bestehen. 

Das Gremium der vierten Saison der GGPLC hat somit seine Arbeit beendet. Nach einer Saison, die geprägt war von Unklarheiten und Unstimmigkeiten bezüglich der Arbeit des Gremiums, aber auch von hervorragenden Rennen möchten wir unseren Nachfolgern sehr viel Geduld wünschen und an sie appellieren, bereits vor dem ersten Rennen eine genaue Definition ihrer Vorgehensweise öffentlich zu machen. Alles in allem können wir uns leider nicht für das in uns gesetzte Vertrauen bedanken, hoffen aber, dass das nächste Gremium unsere Erfahrungen für die nächste Saison zu berücksichtigen weiß.

(Gremium der GGPLC)


23.07.2001 +++ Höhenkoller +++

(Ciudad de México, gpa) Die Hitze lag über der Stadt, die Anspannung war in den Köpfen allenthalben zu spüren: der Grand-Prix-Zirkus war in Mittelamerika eingetroffen, hier konnten die Meisterschaftsentscheidungen fallen.
Maaki Stiepel (Eagle) hatte hier die letzte Chance, Michael Kohlbecker (Lotus) die Meisterschaft im Jochen-Rindt-Cup streitig zu machen, Volker Vierkotten (Ferrari) und Dirk Müßener (Brabham) wollten Jochen Frömel (BRM) vom Gewinn einer weiteren Meisterschaft im Jim-Clark-Cup abhalten und im Jackie-Stewart-Cup bestand für Michael Henninger (Ferrari) auch noch eine zumindest rechnerische Möglichkeit, seinem Teamgefährten Arvid Steinberg noch ein weiteres Rennen auf sein erstes Championat warten zu lassen.
Die Höhenlage von Mexico City, die Streckenführung und die bei den Fahrern unbeliebten Streckensicherungsmaßnahmen versprachen ein weiteres Mal ein abwechslungsreiches Rennen mit vielen Überraschungen.
So bereits beim Lauf zum Jim-Clark-Cup: hinter Polesitter Uli Landgraf (BRM) reihten sich erstaunlicherweise die Hinterbänkler Merkel (Ferrari) und Achterberg (Eagle) auf den Plätzen 2 und 3 in der Startaufstellung ein. Merkel führte gar das Feld nach einem disziplinerten Start mehrere Runden an, bevor ihn ein Defekt aus dem Rennen warf. Der Hörgertshausener nahm's dennoch gelassen: "Das war ein gutes Rennen, trotz Ausfall. Mexico liegt mir, bereits letztes Jahr hätte ich hier um ein Haar meinen ersten Sieg eingefahren. Aber das Entscheidende ist: ich habe im Verlauf dieser Saison gemerkt, dass mein Team und auch ich selbst konkurrenzfähiger geworden sind. Ich bin wirklich sicher, bereits in der nächsten Saison meinen ersten Sieg zu erringen!" 
Die Strecke forderte erstaunlich wenige Opfer, jedoch wurde das Feld gehörig durcheinander gewirbelt: Landgraf und Teamgefährte Engels fielen weit zurück, am Ende konnte der von Startplatz 8 gestartete Thilo Huber (Lotus) den Sieg für sich verbuchen. Michael Kohlbecker fuhr nach einem weitgehend verkorksten Qualifying noch auf den 3. Rang und konnte somit schon vor dem letzten Lauf die Meisterschaft für sich entscheiden.
Ein ähnlich spannendes Rennen ergab sich am folgenden Morgen beim Jim-Clark-Cup: der Meisterschaftsdritte Müßener auf Pole, dahinter Cooper-Star René Beitz und der Meisterschaftsführende Frömel auf Startplatz 3. Der zweite in der Fahrermeisterschaft, Volker Vierkotten fand sich nach dem Zeittraining lediglich auf Startposition 11 wieder, aber das Rennen vom Vorabend hatte ja bereits bewiesen, dass auf diesem schwierigen Kurs auch Siege von hinteren Startplätzen möglich waren.
Auch hier verlief der Start diszipliniert, wenn auch nicht so diszipliniert wie im Jochen-Rindt-Cup. Uli Franke (Ferrari) verpasste nach einem seiner legendären Blitzstarts seinen Bremspunkt zur ersten Kurve und kollidierte mit René Beitz. Auch Marx (Honda), Kröger (Lotus) und Haderer (Lotus) mußten in diesem Blechhaufen ihre Autos bereits frühzeitig abstellen. Um so ärgerlicher, da das Team Lotus zu diesem Zeitpunkt um den zweiten Platz in der Teamwertung kämpfte.
Vorne aber zogen nun Frömel und Müßener unangetastet ihre Runde: niemand konnte ihnen folgen , ihr Abstand betrug während des gesamten Rennens kaum mehr als eine Sekunde. Der hochmotivierte Müßener, der bereits einige Duelle mit Frömel im Verlauf der laufenden Saison für sich entscheiden konnte, fand allerdings zu keinem Zeitpunkt eine Möglichkeit, den Moosburger zu passieren. Somit konnte Frömel das Rennen für sich entscheiden und auch die vierte Meisterschaft in Folge gewinnen.
So positiv die ersten Beiden Rennen in Mexico verlaufen waren, so tragisch war der Verlauf des Rennens im Jackie-Stewart-Cup: Thorsten Buscher (Lotus) konnte zwar im Qualifying mit einer Fabelzeit einen neuen Rundenrekord markieren, aber ein grauenhafter Unfall nach dem Start kostete 7 Fahrer das Rennen. Unverständlicherweise entschied sich die Rennleitung nicht zu einem Abbruch, sondern ließ das Rennen laufen. Wie inzwischen bekannt wurde, wurden die verantwortlichen Stewards of the Meeting inzwischen beim Schiedgericht der VR einberufen, mit ihrer Entlassung wird gerechnet. Eagle-Teammanager Stiepel: "Die Inkompetenz dieser Herren ist unglaublich! Beide Eagle-Fahrer sind ausgefallen, beide Cooper, die Unglücksstelle war kaum gesichert und rundenlang noch mit Wrackteilen übersäht und niemand kommt auf den Gedanken, einen Rennabbruch zu verkünden! Es ist ein Wunder, dass da nicht noch mehr passiert ist! Das wird Konsequenzen haben!"
Auch Polesetter Buscher war unter den Opfern dieses Unfalls - der glücklicherweise keine Verletzten forderte - so dass vorne Steinberg einen weitgehend ungefährdeten Sieg einfahren konnte, der auch ihm vorzeitig die Meisterschaft sicherte. Ein weiteres Mal verdient der "Rookie of the Year" Karl Stikkelbroek besondere Erwähnung: zweiter Start, zweite Zielankunft. Diese Quote verheißt eine große Karriere, lediglich das Material muß stimmen. Aber mit seinen konstanten Leistungen empfiehlt Stikkelbroek sich bereits jetzt den Topteams für einen Startplatz in der kommenden Saison.
Vor dem letzten Lauf am Nürburgring sind somit die Fahrermeisterschaften aller drei ausgetragener Serien vorzeitig entschieden, wie auch die Teamwertung für Ferrari. Vor allem der überlegenen Leistung Steinbergs im Jackie-Stewart-Cup ist es zu verdanken, dass kein anderes Team soviele Punkte einfahren konnte, wie die vielfach angefeindeten Männer aus Maranello.
Umso spannender bleibt der Kampf um den zweiten Platz in der Teamnwertung: Eagle, Lotus, Cooper und Brabham wollen diese Position erringen und so bleibt für den letzten Lauf der aktuellen Saison nochmals ein spannendes Rennen zu erwarten.

(CA)


22.07.2001 +++ Steinberg sichert sich im Chaosrennen in Mexico den Titel +++

  

Beim heutigem zwölftem Lauf zum Jackie Stewart Cup in Mexico kam es zu einem der größten Startunfälle in der Geschichte der GGPLC.  Insgesamt acht Fahrer mussten ihre Boliden schon nach wenigen Metern abstellen. Zum Glück wurde niemand ernsthaft verletzt. Danach verlief das Rennen relativ unspektakulär. Die Plätze waren bezogen. In Führung lag einmal mehr Arvid Steinberg. Diese gab er auch nicht

mehr ab und machte somit seinen zehnten Saisonsieg perfekt. Damit steht Steinberg bereits zwei Rennen vor Schluß als JSC-Champion fest. Somit sind alle Titel der GGPLC vergeben, wir hoffen jedoch trotzdem auf spannende Rennen auf dem Nürburgring.  

(RB)


22.07.2001 +++ Kohlbecker ist erster JRC-Champion +++
Michael Kohlbecker (Lotus) sicherte sich in Mexico vorzeitig den Titel im Jochen Rindt Cup. In einem von ihm klugen Rennen fuhr er einen dritten Platz nach Hause. Damit liegt er ein Rennen vor Schluß uneinholbar vor Maaki Stiepel, welcher Vize-Meister wurde. Nach der völlig verkorksten letzten Saison war Kohlbecker in diesem Jahr kaum zu schlagen. Mit vier Siegen, drei zweiten und zwei dritten Plätzen dominierte er den JRC und sicherte sich seine erste Meisterschaft. Dazu herzlichen Glückwunsch von der gesamten News-Redaktion. 

(RB)


21.07.2001 +++ Gremiumsentscheid Silverstone +++
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Nach den Rennen in Silverstone wurden 3 Proteste beim Gremium eingereicht:

1. Team Brabham gegen Thorsten Kaul
Kaul dreht sich in Stowe und kommt in 90° zur Fahrtrichtung zum stehen. Der nachfolgende Fahrer A. Rühl kann Kauls Fahrzeug nicht mehr ausweichen, es kommt also zur Kollision.
Das Gremium sieht keine Veranlassung zu irgendwelchen Sanktionen, da keiner der Fahrer fahrlässig oder mutwillig gehandelt hat.
Ausnahmsweise gibt's deshalb auch mal keine Verwarnungen oder Sperren für Ruehl  !

2. Team Brabham gegen H. Hollerer
Hollerer kommt am Ende von Maggots von der Strecke ab, der nachfolgende F. Pape zieht an auf gleiche Höhe mit ihm. Beim Anbremsen für Beckett's kommt es zur Kollision.
Das Gremium betrachtet diesen Fall als normalen Rennunfall. Beide Fahrer kämpfen um die Ideallinie und haben sich zum Moment der Kollision nicht im Sichtbereich. Auch in diesem Fall: keinerlei Verwarnungen (auch nicht für Ruehl).

3. Team Brabham gegen M. Stiepel
Stiepel setzt sich beim Anbremsen zur Becketts neben M. Baldreich. Beide durchfahren die Kurve nebeneinander. Beim Herausbeschleunigen wird Stiepel nach außen getragen und kollidiert mit Baldreich.
Das Gremium erteilt Stiepel eine einfache Verwarnung (1x Gelb). Stiepel hat sich zu sehr darauf verlassen, dass Baldreich zurückstecken würde. Böser Bube! Widerwillig haben wir uns auch in diesem Falle entschieden, Ruehl keine Strafe für diesen Vorfall zu erteilen.

(Gremium der GGPLC)


19.06.2001 +++ Favoritensterben auf der Solitude +++
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Auf der Solitude werden schon kleinste Fahrfehler grausam bestraft. Dies mussten unter anderem Arvid Steinberg, Christian Engels, Andreas Kröger und René Beitz einsehen. Die Hoffnung auf vordere Plätze zerschellten an Bäumen, oder endeten in Strohballen. Damit verloren sie wertvollen Boden in der Gesamtwertung. Die Gewinner des Wochenendes waren eindeutig die Teams Brabham und Eagle. Mit 130 Punkten holte Brabham so viele Punkte wie bei keinem Grand Prix zuvor. Mit fantastischen Einzelleistungen stachen besonders Dirk Müssener mit seinem zweitem Sieg in Folge, Andreas Rühl und Eberhard Krieger mit jeweils einem zweitem Platz hervor.

Damit schließt Brabham in der Teamwertung auf und bis zum zweiten Platz ist in dieser Saison noch alles möglich. Das Eagle Team griff bereits an diesem Wochenende nach dem zweiten Platz. Zwischenzeitlich hatte sie diesen auch erreicht, aber beim JSC erkämpfte sich das Cooperteam den zweiten Platz zurück. Dazu reichte ein vierter Platz von Meinrad Düpre, welcher es auf der Solitude als einziger Cooper bis ins Ziel geschafft hat. In bestechender Form präsentierten sich Daniel Reissiger und Michael Kohlbecker. Reissiger siegte als Ersatzfahrer im JSC und Kohlbecker feierte seine nun schon vierten Sieg im JRC. Dabei stellte Reissiger mit seinem BRM einen neuen Rekord im Qualifying auf und markierte auch noch die schnellste Rennrunde des Wochenendes. Kohlbecker auf Lotus trug sich mit der schnellsten Racetime in die Hall of Fame ein. 

(René Beitz - Teamchef Cooper)


15.06.2001 +++ Gremiumsentscheid Rouen +++
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Das Rumpf-Gremium (bestehend aus Jo und Crippen) mußte über 3 Proteste entscheiden.

1. Team Cooper gegen Jojo, wegen Jojos Ausfall am Start.
Nach zähen Verhandlungen, unterbrochen nur durch 2 Kaffeepausen während der letzten 2 Wochen haben wir uns für folgende Sanktion entschieden:
Einfache Verwarnung und Qualisperre für Solitude. Wenn einem ganz hinten im Starterfeld der Motor platzt, macht das einfach weniger  !

2. Team Eagle gegen Arvid Steinberg, wegen einer Kollision zwischen Maaki und Arvid.
Wir halten die Kollision gleichermaßen von beiden verschuldet. Eigentlich wollten wir deshalb einfach Ruehl mal zwei Gelbe geben, haben uns aber dann entschieden, einfach gar keine Sanktionen zu verhängen. Der Begriff "normaler Rennunfall" passt in diesem Zusammenhang wirklich 100%.

3. Team Eagle gegen Maaki Stiepel, wegen...?!
Der Protest wird aus Formgründen zurückgewiesen. Die protestführende Partei hat es unterlassen, einen Replayschnipsel ihrem Protest beizulegen, was vom Gremium inzwischen als Voraussetzung jedes Protests betrachtet wird.

Außerdem bergen Selbstanzeigen einfach nicht genügend Konfliktpotential  !

(Gremium der GGPLC)


23.05.2001 +++ Gremiumsentscheid Watkins Glen +++
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Lobenswerterweise war die Anzahl eingereichter Proteste auf rekordverdächtigem Niedrig-Niveau. Lediglich ein Protest ging vom Team Eagle gegen Tom Reinberger ein, wegen einer Kollision im Rindt-Cup. Für diese Kollision wird Reinberger mit einer einfachen Verwarnung (1x Gelb) und einer Zeitstrafe von 20 s belegt.

Im gegebenen Zusammenhang sei noch festgehalten, dass es sinnlos ist, dem Gremium Vorschläge hinsichtlich der Härte der Sanktionen zu machen. Diese werden ausschließlich nach Schwere des Vorfalls, nicht aber nach den Wünschen des Protestierenden bemessen.

(Gremium der GGPLC)


21.04.2001 +++ Fahrer bei Honda werden wieder bezahlt +++
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Das fast in der Versenkung verschwundene Team Honda gab heute eine weitreichende Umstrukturierung bekannt. Der aus dem GGPLC-Meisterteam BRM zu Honda gewechselte A.Marx wird das neugebildete Team leiten, das endgültige Fahrer-Lineup steht noch nicht fest. Einige Fahrer des Honda Teams waren in den letzten Wochen wegen ausbleibendem Lohn und fehlendem Material in den Urlaub geflüchtet. Die Urlauber werden gebeten sich beim Teamchef zu melden.

Unterstützt von technischem Know-How des CAR-Teams wurde in ein neues Chassis entwickelt dessen Prototyp in Spa erstmals zum Einsatz kommt. Der CAR-310 überzeugte bei ersten Testfahrten mit kompromisslosen Topspeeds. Aus der Chefetage in Japan war zu hören, dass dies wohl die letzte Chance für das zuletzt erfolglose Motorsportprogram des Konzerns sei. Teamchef Marx: "Wir brauchen dringend gute Fahrer, dabei zählt nicht nur die Geschwindigkeit - es kommt vor allem darauf an mit dem neuen Wagen soviele Kilometer wie möglich zu Fahren, sprich: die Zielflagge zu sehen. Wahre Helden, die ein Traditionsteam vor dem Untergang retten wollen sollte sich so schnell wie möglich melden."

(Alex Marx - Teamchef Honda)


29.03.2001 +++ Ferrari vor dem AUS ??? +++
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Zu einem regelrechten Eklat kam es gestern im Anschluß an das JSC-Rennen in Zandvoort: Nur mit vereinten Kräften gelang es den Rennkommissaren, die Ferrari-Fahrer Michael Henninger und Arvid Steinberg voneinander zu trennen, wie zwei wildgewordene Kampfhunde hatten sie sich ineinander verbissen. Blut floss in Strömen, und die verwendeten gegenseitigen Beleidigungen überschritten das Maß dessen, was hier abgedruckt werden darf. Was war geschehen?

Arvid hatte die Pole Position errungen, aber seine Führung bereits in der ersten Kurve vergammelt. Über den weiteren Verlauf seines Rennens gibt es unterschiedliche Versionen, fest steht jedoch, daß er sich im letzten Renndrittel hinter Teamkollege Henninger auf Platz 4 befand, und noch vor einem stürmisch aufschliessenden Lotus-Piloten. Zahlreiche live zugeschaltete Zuschauer konnten ihren Augen nicht trauen ob der Szenen, die sich nun abspielten: Anstatt einen sicheren 3+4 Erfolg des Teams abzusichern, wurde der Druck auf Henninger immer stärker, und zwar durch den eigenen Teamchef! Zweimal kam es fast zu einer Kollision mit der Gefahr des Ausfalls beider Fahrer bei dem Versuch Steinbergs, sich an Henne vorbeizupressen. Ungläubig wohl auch die Blicke des Lotusfahrers dahinter, der aber leider aufgrund der permanenten Lachkrämpfe keinen Nutzen aus dem Teamduell ziehen konnte Derweil zog vorne das Führungsduo seelenruhig seine Kreise, da natürlich Henninger dank des ständigen Drucks keine gescheiten Rundenzeiten zustande bringen konnte.

Nachdem sich die Gemüter Stunden nach dem Rennen halbwegs wieder beruhigt hatten, erklärte Steinberg in der Pressekonferenz, das Team aufzulösen, sollte sich keine Mehrheit für die Entlassung Henningers finden. Auf die Frage eines Reporters, warum er denn nicht nach seinen Fahrfehlern und aufgrund der enormen Tabellenführung des Teams, aber auch in Anbetracht seines persönlichen Meisterschaftsstandes nicht mannschaftsdienlich den pressenden Lotus aufgehalten habe, kam als Antwort lediglich ein "Isch aabe fertisch".

Für das kommende Wochenende ist bereits vorsorglich eine Auktion angesetzt, der Erlös des angestrebten Verkaufs von 7 roten Rennern aus Maranello soll der Stiftung "Let the Eagle fly, not only on the straights", gegründet von Heinz Herbert himself, zugute kommen.

(Markus Stiepel - Teamchef Eagle)


16.02.2001 +++ Gremiumsentscheid Mosport +++
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Nach dem 3. Lauf zum Jackie-Stewart-Cup in Mosport wurden 2 Proteste an das Gremium herangetragen.

Die erste Beschwerde richtete sich vom Team Honda und dem Team Lotus gegen den Fahrer M. Henninger (Ferrari). Henninger war in Turn 2 von der Strecke abgekommen. Als er im Begriffe stand, wieder auf die Strecke zu fahren, näherte sich von hinten eine Gruppe Fahrer, in der sich unter anderem W. Fildan (Cooper), S. Frey (Lotus) und D. Wagner (Honda) befanden. Fildan und Wagner gerieten beim Passieren des Ferrari auf das Gras und beschädigten dabei ihre Fahrzeuge in einem Ausmaß, das Wagners Ausscheiden bedeutete, in diese Unfälle wurde gleichfalls Lotus-Pilot Frey verwickelt, der gleichfalls ausschied.

Das Gremium weist den Protest der Teams Honda und Lotus zurück. Der Fahrer Henninger hat bei seinem Zurückfahren auf die Strecke die nötige Umsicht bewiesen, befand sich fernab der Ideallinie und zudem stand er an einer gut einsehbaren Stelle. Die Probleme der folgenden Fahrer sind deshalb nicht Henninger anzulasten, da diese Fahrer bei Beachtung der geschwenkten gelben Flaggen dieseProbleme hätten umgehen können.

Die zweite Beschwerde richtete das Team Ferrari gegen den Fahrer S. Frey (Lotus). Im Chat nach dem Rennen hatte Frey seinem Unmut gegenüber Ferrari in recht drastischen Worten Ausdruck verliehen.

Das Gremium weist auch diese Beschwerde zurück. Zwischenmenschliche Probleme außerhalb der Strecke zu klären, obliegt den Fahrern. Das Gremium befürwortet allerdings grundsätzlich einen gemäßigten Umgangston und gibt hiermit zu Bedenken, das GPL eine Freizeitbeschäftigung ist, die allen Beteiligten Freude bereiten soll und die nicht als Anlaß zu persönlichen Animositäten genommen werden sollte. Das Gremium verweist in diesem Zusammenhang ausdrücklich auf §1 und §2 der Regeln der GGPLC.

(Gremium der GGPLC)

07.02.2001 +++ Der letzte der großen Garagisten +++
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Der Anruf erreichte Woodward und mich mitten beim zweiten Bagel, den wir am Lincoln Memorial verdrückten. Der Chef war dran und bestellte uns sofort in die Redaktion. Bob gab sein gefürchtetes Grunzen von sich, murmelte etwas von zweifelhafter Political Correctness und kippte den Rest Kaffee, den er in seinem Pappbecher hatte, in den Pond. Es war ein warmer Frühjahrsmorgen, und Washington präsentierte sich von seiner besten Seite. Die Röcke der Mädchen wurden kürzer und es lag tatsächlich so etwas wie Entspannung nach George W.'S Amtsantritt über der Stadt. Wir zwängten uns in Bob Woodwards vollkommen heruntergekommenen blauen Chevy Nova und fuhren zum Gebäude der "Post". Unsere Schreibtische quollen über, aber das war ein Anblick, den wir seit fast 25 Jahren konsequent ignorierten. "Woodward!!! Bernstein!!! Kommt sofort her!" Der Chef hatte offensichtlich wirklich etwas Wichtiges. Bob Woodward sah aus wie der letzte Depp, als er - in beiden Backen nach den Resten seines Pastrami-Bagles forschend - dem Chef so etwas wie "Guten Morgen" zu wünschen versuchte und dabei die unappetitlichen Reste seines Frühstücks zutage beförderte. "Jungs, ich habe einen Job für Euch!" Seltsam, damit hatten wir nicht gerechnet. Normalerweise sind solche Anrufe des Chefs immer ein sicheres Zeichen dafür, dass wir wieder einmal eine peinliche Ente zusammengeschrieben hatten. "Rainer Merkel ist zurückgetreten. Findet mal raus, was da los ist!" Sofort war mir klar, warum wir den Job übernehmen sollten. So viele schlechte Eigenschaften Bob Woodward auch hatte, so sicher waren seine Fähigkeiten als beinharter und unbestechlicher Motorsportexperte. Bob erkannte jeden Motor an seinem Geräusch und konnte aus dem Gedächtnis jeden Grand-Prix-Kurs auf eine Serviette zeichnen. Wenn es bei einem Team wie Ferrari, das Don Rainer zu nie dagewesener Blüte geführt hatte, so einen Einschnitt gab, konnte man sicher sein, dass nur Bob die komplette Wahrheit ans Tageslicht brächte. Und machen wir uns nichts vor - ohne mich war Bob leider in seinen journalistischen Ausdrucksformen nur knapp besser als ein leicht retardierter Cro-Magnon.

Die "Post" hatte uns noch für den selben Abend Tickets für einen Pan-Am-Flug nach Palermo gebucht. Nach einem Nachtflug landeten wir ausgezeichnet ausgeschlafen in Sizilien. Eine trockene, beißende Hitze schlug uns beim Verlassen des Flugzeugs entgegen. Bob gefiel das. Mir weniger. Bob entwickelt bei hohen Temperaturen immer Ausdünstungen, die mich entfernt an eine zu warm gelagerte Moorleiche gemahnen. Meine Stimmung fiel deshalb in ein bodenloses Loch, als ich unseren Mitwagen erblickte. Die "Washington Post" hatte ihren beiden Starreportern offensichtlich das teuerste Mobil gebucht, das Siziliens Boden befuhr: einen Fiat Mirafiori, etwa Baujahr 1813. Vollkommen zerbeult. Schwarz. Keine Klimaanlage. Schaudernd dachte ich an Bobs Schweißfüße.

Mit Todesverachtung erklomm ich den Fahrersitz, während Bob unsere Taschen im Kofferraum verstaute. Rauchen. Das konnte vielleicht die Strapazen meiner Nase auf der Fahrt lindern. Ich klemmte mir eine filterlose Lucky Strike zwischen die Zähne, fingerte meine Sonnenbrille aus einer schon völlig schweißdurchnäßten Hemdentasche und brachte den Motor tatsächlich zum Laufen. Als Bob sich neben mir in seinen Sitz fallen ließ, hielt er in seiner Hand eine Flasche Jack Daniels.

"Ist es weit?"
Ich wußte es nicht. Corleone. Nie gehört, wo dieses Kaff lag. Bob störte das wenig, und nahm erstmal einen großen Schluck aus der Flasche.

"Egal. Du bringst uns schon hin. Es sind 106 Meilen, es ist Nacht, wir tragen Sonnenbrillen und wir haben eine halbe Schachtel Zigaretten. Wuahahaaa!!" Nicht zum ersten Mal wünschte ich mir einen anderen Partner. Woodwards Sprüche waren bei jeder Fahrt die selben. Er fand sie jedesmal wieder lustig. Aber irgendwie schaffte er es, aus den Tiefen des Handschuhfachs des Fiat eine Landkarte hervorzukramen, und kaum fünf Zigaretten und eine drittels Flasche Bourbon später hatten wir Corleone auch als winzigen Fliegenschiß auf der Karte ausgemacht. Sofort fuhren wir los, denn wir wußten, es würde eine lange und mühsame Fahrt werden, über Straßen, die ein amerikanischer Landstreicher als unter seiner Würde erachtet hätte.

Immer höher stieg die Sonne, immer heißer wurde es in unserem prähistorischen Mobil und immer schmaler wurden die Pfade, auf denen wir unter der Mittagszeit uns durch das sizilianische Küstengebirge vorarbeiteten. Vorarbeiteten in einen Ort, an den der letzte der großen Maestros des Grand-Prix Sports sich zurückgezogen hatte. Bob lauschte die ganze Zeit mit Sorgenfalten dem Quietschen und Knarren des Getriebes, das bei jedem Schaltvorgang gequält aufschrie.

Die Sonne hatte ihren Zenith weit überschritten und näherte sich bereits dem Horizont, als wir das Dorf erreichten. Ungepflasterte, staubige Straßen prägten das Bild Corleones. Kleine Kinder spielten auf den Straßen, an denen hagere, alterlose Männer ihren Caffe Latte tranken, während an ihren Tischen die Lupara lehnte.

Auf dem Dorfplatz stoppte ich unseren Wagen. Wir stiegen aus und reckten uns. Woodward blickte sich um und erspähte eine Postfiliale.

"Ich geh mal rein, und frage, wo der Alte wohnt!"
"Mach das!" antwortete ich ihm, "ich vertret mir ein bißchen die Beine!"

Woodward verschwand und ich schlenderte ein paar Meter. Quer über den Platz hatte ich einen Stand gesehen, an dem eine Frau Melonen feilbot. Ein kleiner Junge hockte zu ihren Füßen und spielte mit einem roten Modellauto. Mein Italienisch ist nicht gut, aber irgendwie gelang es mir, ihr verständlich zu machen, dass ich gerne ein Stück Melone essen wollte.

"Ihr seid kein Italiener?"
"No - americano!" radebrechte ich.
"Ah!"

Die Frau strahlte mich an. Sie hatte keinen Zahn mehr im Mund und das Gesicht einer Hunderjährigen, aber sie hatte die Augen einer jungen Frau.

"500 Lire, prego!"
Ich zählte das Geld ab und gab es ihr.
"Seid ihr - bist Du - eh, wie sagt man das in Englisch - auf... Urlaub?"
"Nein" antwortete ich. "Ich suche Rainer Merkel!"
"Ohhhhhh!!!" Sie gab mir mein Geld wieder. "Ihr seid ein Freund vom Don!"

Sie verschwand unter ihrem Wagen und hob zwei besonders große und schöne Melonen hervor.
"Hier - eine ist für Euch und die andere für Don Rainer! Sagt ihm, Emilia schickt sie ihm!"

Ich nahm die Melonen und bedankte mich. Es war bestimmt kein Anblick, den ich auf einem Phot der "Post" veröffentlich sehen will. Ein verschwitzer Amerikaner, der die Hand einer sizilianischen Vettel küßt. Aber immerhin beschrieb sie mir den Weg zum Anwesen Merkels. Hoch über dem Dorf lag es, hinter großen Oliven- und Orangenhainen.

Ich kehrte zum Wagen zurück, wo Bob mich bereits erwartete. "Nettes Bild!" grinste er.
"Ich weiß, wo Merkel wohnt!" Ich lachte ihn aus. Diese Information hatte ich auch und zudem eine halbe Melone für ihn.

Wir schafften es ein weiteres Mal, unseren Fiat in Bewegung zu setzen und erklommen den Berg über dem Dorf. Uralte Olivenhaine säumten den Weg und saftige Orangen- und Zitronenplantagen. All dies gehörte dem "Padrone", wie mir die Melonenverkäuferin erzählt hatte.

Schließlich erblickten wir auf der Höhe des Berges im Schatten uralter Zypressen ein stattliches Anwesen. Hier mußte es sein. Wir hielten an und begaben uns zur Eingangstür, wo wir klopften. Ein kleines Mädchen machte uns auf. Sieben Jahre zählte die Kleine vielleicht, hatte entzückende schwarze Haare und runde Knopfaugen.

"Si?" Selbst Bob war nett.
"Ist Signore Merkel daheim?" fragte er.

Die Kleine schüttelte den Kopf. Offensichtlich verstand sie uns nicht. Aber in diesem Moment erschien uns eine Fee. Hinter dem Kind zeigte sich eine hochgewachsene Frau. Eine Frau für die Männer töten und für die Kriege geführt werden. Groß. Schwarz. Dunkel. Mit Augen, so tief wie ein Brunnen. Bob legte seinen gefürchteten Verführerblick auf, und knurrte mit seiner sonorsten Stimme "Buon giorno, signorina!" Ich schubste ihn zur Seite. Ich wollte nicht wegen Bobs Schäkereien einer sizilianischen Blutfehde zum Opfer fallen.

"Guten Tag, Signorina." stellte ich mich vor.
"Mein Name ist Carl Bernstein, mein Freund hier heißt Bob Woodward, "Washington Post". Wir suchen Rainer Merkel!"

Die Frau musterte uns. "Moment. Ich werde sehen, ob er sie empfangen kann."
Sie verschwand ins Dunkel des Hauses und ließ die Tür vor unserer Nase ins Schloß fallen. Es dauerte einige Minuten, bis sie zurückkam.
"Treten Sie doch bitte ein!" forderte sie uns in akzentfreiem Englisch auf.

Wir folgten ihr durch das Haus auf eine schattige Terrasse. Dort stand ein großer Zedernholztisch, mit einigen Stühlen. Vor Kopf saß der Mann den wir suchten. Rainer Merkel sah müde aus. Der helle Panamahut überschattete sein Gesicht und trotzdem sahen wir Ränder unter seinen Augen. Er mußte sich auf einen Malaka-Stock stützen, als er sich erhob um uns zu begrüßen.

Das berühmte Lächeln war aber immer noch auf seinen Lippen.
"Ahh! Die Herren der "Washington Post", wie ich höre! Willkommen!"

Wir bedankten uns artig, stellten uns vor und entsprachen seinem Wunsch, Platz zu nehmen. "Hatten Sie eine gute Fahrt? Ich fürchte, die Straßen meiner Heimat entsprechen nicht dem, was Sie gewohnt sind." Bob beeilte sich zu versichern, dass es überhaupt kein Problem gegeben habe und dass es ihn sogar an seine Vergangenheit als Beifahrer bei der Rallye Monte Carlo erinnert hätte. "Wollen Sie etwas trinken? Sie müssen durstig sein, nach der langen Reise!"

Bob ist immer durstig.

Merkel klaubte einen schmalen Zigarillo aus einem Etui aus dem Tisch und rief ins Haus hinein. Ein junger Mann erschien. Merkel in jünger, unverkennbar sein Sohn. "Santino, sei so nett und bring den Herren und mir eine Flasche von dem Regaleali. Und bring ein paar Oliven mit!"

Der Junge verschwand schweigend. Der Blick, mit dem er Woodward und mich musterte, zeugte von tiefem Mißtrauen.

"Sie wollen bestimmt wissen, warum ich mich zurückgezogen habe." Bob nickte.
Merkel stand auf und führte uns an die Brüstung seiner Terrasse. Er zeigte mit einer unbestimmten Geste über Olivenbäume, Zitronenbäume und das Dorf. "Sehen Sie das? Das ist mein Zuhause. Hier habe ich meine familia. Meine Freunde. Man braucht mich. Ich war zu lange fort."

Inzwischen war Santino zurückgekehrt und hatte uns Wein, Oliven und Brot auf dem Tisch serviert. Merkel legte seinen Arm um ihn. "Sehen Sie. Mein Sohn hat mich jahrelang kaum gesehen, meine Tochter kennt mich eigentlich gar nicht. Und mein Team kommt auch ohne mich klar."

Wir setzten uns wieder, Merkel schenkte uns Wein ein und forderte uns auf, etwas zu essen. "Sie bleiben doch über Nacht? Wir haben selten Gäste hier oben. Und sie müssen unbedingt meine Weine probieren. Wieso weiß die Welt nicht, dass der beste Wein in Sizilien gemacht wird, eh?"

Wir mußten ihm recht geben. Der Wein war unglaublich. Und so saßen wir am Tisch des Mannes, den eine ganze Welt den "Don" genannt hatte, und der in seiner Heimat der einzige Don war. Merkel erzählte uns von seinen Tagen bei der Scuderia, erzählte, wie er aus einem Hinterbänklerteam eine schlagkräftige Truppe geformt hatte, erzählte von seinen Siegen und ließ auch die Niederlagen nicht aus.

Es wurde eine lange Nacht.

Am nächsten Morgen erhoben wir uns spät und frühstückten mit Don Rainer und seiner familia. Er wollte mit uns herab ins Dorf fahren und mit uns gemeinsam zum Abschied einen Caffe Latte auf dem Dorfplatz trinken, um hinterher in seiner Garage nach dem Rechten zu sehen. Als wir dort aus dem Auto stiegen, sahen wir eine Gruppe kleiner Jungen, die mit roten Modellautos spielten. Einer stand daneben mit einem blauen Modellauto in der Hand und weinte bitterlich. Merkel ging sofort zu dem Jungen.

"Was ist los, mein kleiner Freund?"
"Sie lassen mich nicht mitspielen. Ich will Purch spielen, aber sie sagen, Purch ist tot!"
Ächzend ging Merkel vor dem Jungen in die Knie und reichte ihm ein Fruchtbonbon.
"Purch ist nicht tot. Er heißt nur anders und ist jetzt viel besser als früher! Und jetzt geh und spiel mit den anderen Kindern!"
Der Junge sah ihn mit großen Augen an. "Stimmt das, Padrone Rainer?"
"Ja. Und jetzt geh!"

Der Junge rannte los, und Merkel sah ihm nach. Bob Woodward hatte sich die Szene angesehen und blickte Merkel aus weniger als einer Handbreit Entfernung direkt in die Augen. "Don Rainer - man sagt, das Team Eagle hätte Ihnen ein Angebot gemacht?" Merkel funkelte ihn an. Da war er wieder, der Blick, den Millionen Fernsehzuschauer immer dann gesehen hatten, wenn Merkel mit einer strategischen Meisterleistung dabei war, einen seiner Fahrer in Führung zu bringen. "So. Sagt man das?" Bobs Nacken versteifte sich und er wich keinen Zentimeter. "Ja, Signore Merkel, genau das sagt man!" Merkel schüttelte müde seinen Kopf. "Sie haben mir viel Geld geboten. Aber meine Zeit ist vorbei!" Bob grinste ihn an. Zoll für Zoll amerikanischer Spieler.

"Ist sie es wirklich?"

Merkel blieb ihm die Antwort schuldig. Wir tranken noch einen Caffe Latte und verabschiedeten uns. Als wir davon fuhren, stand der Padrone auf dem Dorfplatz und winkte uns nach, bevor er sich umdrehte und zu seiner Garage ging. Wir waren noch keinen Kilometer gefahren, als sich ein Gebrüll über dem Dorf erhob. Bob Woodward zuckte und kurbelte seine Fensterscheibe hinunter. Er lauschte einige Sekunden und fiel mit einem befriedigten Glucksen in seinen Sitz zurück:

"Ein Weslake, keine Frage!"

(Von Purch für Rainer)


05.02.2001 +++ Nina Ruge trifft Team Cooper +++
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Auf der Suche nach Prominenz traf unsere Klatschbase Nina Ruge die Cooper-Piloten Stefan Krieger, Ivo Schnüll und Christof "TiTop" Velmerig locker durch die Boxengasse schlendernd:

Ruge: "Herr Velmerig, wie ist denn das Rennen für sie gelaufen? Nach dem furiosen Sieg im letzten Jahr können Sie doch mit Ihrem Ergebnis nicht zufrieden sein!"

Stefan Krieger fällt dem gerade luftholenden Velmerig ins Wort: "Nach dem durchwachsenen Saisonauftakt von Kyalami, bei dem mich Teamkollegen und Mechaniker teilweise nur noch milde blächelt hatten, hatte ich mir für Brands Hatch nur eines vorgenommen: ankommen um jeden Preis, und sei es auch noch so langsam."

Velmerig: "Ach lass doch die Alte!"

Krieger lässt sich nicht beirren und plaudert munter weiter: "Deshalb habe ich mich in der Vorbereitung noch intensiver mit meiner Crew zusammengesetzt, um an einer optimalen Rennabstimmung für den Cooper zu basteln - am Ende mit recht gutem Erfolg. Wir konnten einen wunderbaren Kompromiss zwischen Schnelligkeit und Haltbarkeit finden. Danke an dieser Stelle auch meinem Teamchef, der seinen Hohn und Spott meine Person betreffend zumindest der Presse verschwiegen hat."

Ruge: "Aha"

"Im Qualifying erreichte ich mit einer Runde von 1:35.58 immerhin einen 6. Startplatz - noch vor dem im Vorfeld favorisierten Teamkollegen Velmerig. Man war zufrieden."

Velmerig steckt sich eine Zigarette an, gibt dem beistehenden Rainer Merkel ein Autogramm und bläst Rauchringe. Ruge schaut zum Himmel.

Ivo meldet sich ebenfalls zu Wort: "Das Qualify verlief eigentlich ganz gut, sieht man davon ab das ich auf einer schnellen Runde einen noch schnelleren Teamkollegen passieren lies um dann festzustellen, dass dieser in die Box donnerte... Später konnte ich dann meine PB tatsächlich noch um 0,5s verbessern, das gab mir einen Startplatz im hinteren drittel."

Velmerig (schaut betreten zu Boden):
"Ja, die Runde hab ich dir versaut, der Ausflug in die Box war aber nicht beabsichtigt sondern lag am zu steilen Driftwinkel. Ich schlage vor wir wechseln das Thema und wenden uns dem Renngeschehen zu."

Während Ivo kurz den Eindruck macht einen Einwand zu erheben, sprudelt es aus Krieger weiter heraus: "Das Rennen ließ ich nach dem Kyalami-Debakel mit Absicht langsam und motorschonend beginnen. Es entwickelte sich ein wunderbarer Zweikampf mit dem Lotus-Piloten Michael Kohlbecker. 14 Runden Rad an Rad, bis mir in der Druids ein leichter aber entscheidender kleiner Schlenker unterlief. Kohlbecker spielte das Drehmoment der Cosworth-Maschine aus und war nicht mehr einzuholen. Am Ende blieb ein siebter Platz für das Team. Nicht glücklich, aber zufrieden werde ich Brands Hatch verlassen."

Ruge wirkt erleichtert, legt den Kopf zur Seite, bedankt sich für das Statement Kriegers und wendet sich Ivo zu. "Vielleicht können auch Sie ihr Rennen kurz umreißen?"

Ivo beginnt seinen Rennbericht mit einem Paukenschlag: "Das Rennen begann wie immer mit dem Start!" Schnüll schaut vielsagend in die Runde,
nach einem kurzen Moment des Schweigens, fährt Schnüll fort: "Bis T1 und der folgenden Geraden lief alles noch ganz gut. In T2 sah ich dann ein blaues Auto welches sich auf dem Kopf drehte, ich musste dann rechts dran vorbei, was sich als schlechte Wahl rausstellte, da ich anhalten musste um den weiteren Verkehr vor mir in Gang kommen zu lassen. Ich endete als 17er die erste Runde, kurz danach konnte ich dann aber die ersten weiteren Wracks passieren und ein Fahrfehler der Anderen nutzen auf Platz 12 vorzufahren. Ich führte dann ein dreier Pulk an, der mich über die Strecke schob...ich wurde so nervös, das mein Bremsfuss beim Anbremsen immer anfing zu zittern.So versaute ich dann das anbremsen zu T4 und drehte mich, was die Anderen, anstatt höflich auch mich zu warten ausnutzten und an mir vorbei zogen."

Krieger bohrt sich in der Nase, und schaut zufrieden auf seinen Finger. Ein Lächeln umspielt seine Lippen.

Schnüll weiter: "Das ganze Rennen hatte ich sich Kontakt zu den vor mir Fahrenden. Leider hatte ich noch mal zwei Dreher (immer nur auf der Strecke), so dass ich weiter abfiel. Marcus im Lotus nutzte das um mich zu überholen, verlor allerdings selbst wieder die Nerven und musste mich wieder passieren lassen. Darauf machte er mächtig Druck und verlor wieder die Nerven. Ich hab ihn dann nicht mehr gesehen... In den letzten beiden Runden sah ich noch zwei sehr langsame Fahrzeuge so dass ich noch auf Platz 12 landete. Alles in allen ein interessantes Rennen, da immer jemand vor oder hinter mir
war..."

Frau Ruge bedankt sich artig bei Herrn Schnüll und fragt: "Nun zu Ihnen Herr Velmerig. Wie liefs denn?"

Velmerig, mit verachtendem Blick: "Mittelprächtig, die Quali war ok, aber nicht gut. Der Start war diszipliniert, bis T2. Ich musste dort von der Strecke um nicht mit den ramponierten Fahrzeugen zu kollidieren. Plätze konnte ich nicht gut machen. Ich hab fast das komplette Rennen hinter Thorsten Kaul gehangen. Vermutlich hätte ich eine halbe Sekunde schneller fahren können, aber mit dem Sch...-Maserati-Triebwerk ist an ein Überholmanöver nicht zu denken. Kaul war im übrigen recht gut drauf. War klar, dass er zu seiner Form findet, wenn ich hinter ihm stecke. Ach was solls, ist ja nu auch egal, woll?"

Krieger bestätigt mit: "Jau"

Velmerig schnippt die Zigarette gekonnt in den nächsten Gulli. "Aber eins muß ich noch loswerden. Was Brabham sich mit dem Heißsporn Rühl geleistet hat, ist unterste Schublade. Ich frag mich sowieso, wie Leute, die nicht mal einen Mofa-Führerschein haben an Formel-Rennen teilnehmen dürfen."

Krieger kichert, Schnüll verdreht die Augen. Velmerig schaut Krieger strafend an, Krieger schaut wieder ernst.
Frau Ruge macht einen Knicks und wendet sich an den nächsten Prominenten.....

Auf der Suche nach Prominenz traf unsere Klatschbase Nina Ruge die Cooper-Piloten Stefan Krieger, Ivo Schnüll und Christof "TiTop" Velmerig locker durch die Boxengasse schlendernd:

Ruge: "Herr Velmerig, wie ist denn das Rennen für sie gelaufen? Nach dem furiosen Sieg im letzten Jahr können Sie doch mit Ihrem Ergebnis nicht zufrieden sein!"

Stefan Krieger fällt dem gerade luftholenden Velmerig ins Wort: "Nach dem durchwachsenen Saisonauftakt von Kyalami, bei dem mich Teamkollegen und Mechaniker teilweise nur noch milde blächelt hatten, hatte ich mir für Brands Hatch nur eines vorgenommen: ankommen um jeden Preis, und sei es auch noch so langsam."

Velmerig: "Ach lass doch die Alte!"

Krieger lässt sich nicht beirren und plaudert munter weiter: "Deshalb habe ich mich in der Vorbereitung noch intensiver mit meiner Crew zusammengesetzt, um an einer optimalen Rennabstimmung für den Cooper zu basteln - am Ende mit recht gutem Erfolg. Wir konnten einen wunderbaren Kompromiss zwischen Schnelligkeit und Haltbarkeit finden. Danke an dieser Stelle auch meinem Teamchef, der seinen Hohn und Spott meine Person betreffend zumindest der Presse verschwiegen hat."

Ruge: "Aha"

"Im Qualifying erreichte ich mit einer Runde von 1:35.58 immerhin einen 6. Startplatz - noch vor dem im Vorfeld favorisierten Teamkollegen Velmerig. Man war zufrieden."

Velmerig steckt sich eine Zigarette an, gibt dem beistehenden Rainer Merkel ein Autogramm und bläst Rauchringe. Ruge schaut zum Himmel.

Ivo meldet sich ebenfalls zu Wort: "Das Qualify verlief eigentlich ganz gut, sieht man davon ab das ich auf einer schnellen Runde einen noch schnelleren Teamkollegen passieren lies um dann festzustellen, dass dieser in die Box donnerte... Später konnte ich dann meine PB tatsächlich noch um 0,5s verbessern, das gab mir einen Startplatz im hinteren drittel."

Velmerig (schaut betreten zu Boden):
"Ja, die Runde hab ich dir versaut, der Ausflug in die Box war aber nicht beabsichtigt sondern lag am zu steilen Driftwinkel. Ich schlage vor wir wechseln das Thema und wenden uns dem Renngeschehen zu."

Während Ivo kurz den Eindruck macht einen Einwand zu erheben, sprudelt es aus Krieger weiter heraus: "Das Rennen ließ ich nach dem Kyalami-Debakel mit Absicht langsam und motorschonend beginnen. Es entwickelte sich ein wunderbarer Zweikampf mit dem Lotus-Piloten Michael Kohlbecker. 14 Runden Rad an Rad, bis mir in der Druids ein leichter aber entscheidender kleiner Schlenker unterlief. Kohlbecker spielte das Drehmoment der Cosworth-Maschine aus und war nicht mehr einzuholen. Am Ende blieb ein siebter Platz für das Team. Nicht glücklich, aber zufrieden werde ich Brands Hatch verlassen."

Ruge wirkt erleichtert, legt den Kopf zur Seite, bedankt sich für das Statement Kriegers und wendet sich Ivo zu. "Vielleicht können auch Sie ihr Rennen kurz umreißen?"

Ivo beginnt seinen Rennbericht mit einem Paukenschlag: "Das Rennen begann wie immer mit dem Start!" Schnüll schaut vielsagend in die Runde,
nach einem kurzen Moment des Schweigens, fährt Schnüll fort: "Bis T1 und der folgenden Geraden lief alles noch ganz gut. In T2 sah ich dann ein blaues Auto welches sich auf dem Kopf drehte, ich musste dann rechts dran vorbei, was sich als schlechte Wahl rausstellte, da ich anhalten musste um den weiteren Verkehr vor mir in Gang kommen zu lassen. Ich endete als 17er die erste Runde, kurz danach konnte ich dann aber die ersten weiteren Wracks passieren und ein Fahrfehler der Anderen nutzen auf Platz 12 vorzufahren. Ich führte dann ein dreier Pulk an, der mich über die Strecke schob...ich wurde so nervös, das mein Bremsfuss beim Anbremsen immer anfing zu zittern.So versaute ich dann das anbremsen zu T4 und drehte mich, was die Anderen, anstatt höflich auch mich zu warten ausnutzten und an mir vorbei zogen."

Krieger bohrt sich in der Nase, und schaut zufrieden auf seinen Finger. Ein Lächeln umspielt seine Lippen.

Schnüll weiter: "Das ganze Rennen hatte ich sich Kontakt zu den vor mir Fahrenden. Leider hatte ich noch mal zwei Dreher (immer nur auf der Strecke), so dass ich weiter abfiel. Marcus im Lotus nutzte das um mich zu überholen, verlor allerdings selbst wieder die Nerven und musste mich wieder passieren lassen. Darauf machte er mächtig Druck und verlor wieder die Nerven. Ich hab ihn dann nicht mehr gesehen... In den letzten beiden Runden sah ich noch zwei sehr langsame Fahrzeuge so dass ich noch auf Platz 12 landete. Alles in allen ein interessantes Rennen, da immer jemand vor oder hinter mir
war..."

Frau Ruge bedankt sich artig bei Herrn Schnüll und fragt: "Nun zu Ihnen Herr Velmerig. Wie liefs denn?"

Velmerig, mit verachtendem Blick: "Mittelprächtig, die Quali war ok, aber nicht gut. Der Start war diszipliniert, bis T2. Ich musste dort von der Strecke um nicht mit den ramponierten Fahrzeugen zu kollidieren. Plätze konnte ich nicht gut machen. Ich hab fast das komplette Rennen hinter Thorsten Kaul gehangen. Vermutlich hätte ich eine halbe Sekunde schneller fahren können, aber mit dem Sch...-Maserati-Triebwerk ist an ein Überholmanöver nicht zu denken. Kaul war im übrigen recht gut drauf. War klar, dass er zu seiner Form findet, wenn ich hinter ihm stecke. Ach was solls, ist ja nu auch egal, woll?"

Krieger bestätigt mit: "Jau"

Velmerig schnippt die Zigarette gekonnt in den nächsten Gulli. "Aber eins muß ich noch loswerden. Was Brabham sich mit dem Heißsporn Rühl geleistet hat, ist unterste Schublade. Ich frag mich sowieso, wie Leute, die nicht mal einen Mofa-Führerschein haben an Formel-Rennen teilnehmen dürfen."

Krieger kichert, Schnüll verdreht die Augen. Velmerig schaut Krieger strafend an, Krieger schaut wieder ernst.
Frau Ruge macht einen Knicks und wendet sich an den nächsten Prominenten.....

(Team Cooper)


31.01.2001 +++ Spektakuläre Flucht +++
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Maranello / Brands Hatch (gpa) Die Erleichterung war allenthalben zu spüren: Jens Jung ist seinen Entführern entkommen!

Nach 4 Tagen in Fesseln gelang es ihm, seine Chrom-Vanadium-Handschellen in nächtelanger, mühseliger Arbeit durchzunagen. Vollkommen ausgehungert, unterzuckert und von einem üblen Fußpilz gequält kämpfte sich der Ferrari-Pilot durch die Abwasserkanäle seines Verlieses irgendwo in Südengland und bemächtigte sich eines zufällig herrenlos auf dem Hofe herumstehenden Wagens.

Im Kugelhagel seiner Entführer konnte Jung das ihm vollkommen unbekannte Gefährt starten und jagte über enge Landstraßen davon (Photo unten). Nach seiner Ankunft in Brands Hatch rief Enzo Ferrari eine Pressekonferenz zusammen, auf der Jung Details zu seiner Entführung verriet. Auch ihm gegenüber hatten sich seine Peiniger verschlossen gezeigt, weder konnte er etwas über ihre Identitäten sagen, noch wusste er etwas über ihre Zielsetzung. Nur ein übler Körpergeruch und einen hessischen Akzent hatte er an den Entführern ausmachen können. Von besonders widerwärtiger, menschenverachtender Haltung der Entführer zeugt, dass sie Jung während seiner Leidenszeit auf eine reine Äppelwoi-und-Handkäs-mit-Musik-Diät gesetzt hatten

Diese Tortur rief im Fahrerlager allgemeine Abscheu hervor. Dazu Eberhard Krieger (Cooper): "Des is ja ätzend! Des is ja wi-der-lisch!" A. Rühl (Brabham): "Der arme Bub!!" Auch Stefan Krieger (Cooper) und Burkhard Fuhrmann (Eagle) quittierten diese Diät mit Entsetzen: "Foschtba! Wie soll e Mensch davon lebbe tun?!"

Hinweise auf die Verantwortlichen der Entführung erhoffen sich die Behörden nun von Jungs Fluchtfahrzeug, das aber zum gegenwärtigen Zeitpunkt noch kriminaltechnisch ausgewertet wird, da sich auf ihm keinerlei Anhaltpunkte über den Erbauer oder den Eigner finden lassen.

(Christoph Achterberg)


25.01.2001 +++ Sorge um Ferrari-Star Jens Jung +++
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Maranello (gpa). Mit ernster Miene traten heute in Maranello Firmengründer Enzo Ferrari und Teammanager Rainer Merkel vor die Presse. Es wurde schon gemutmaßt, nun aber gaben die beiden Chefs der Roten der bestürzten Weltöffentlichkeit die Bestätigung: Jens Jung wurde entführt. Der Überraschungszweite von Kyalami ist seit vergangenem Mittwoch verschwunden. Am Donnerstag ging in Maranello ein Bekennerschreiben der "Beherzten Retter Maranellos" (B.R.M.) ein, dem gleichzeitig der rote und der blaue Rennsocke des Siegeners beilag. Über Lösegeldforderungen äußerten sich die beiden Teamverantwortlichen nicht.

Die näheren Umstände der Entführung Jungs sind gleichfalls noch nicht vollkommen geklärt:
Am späten Dienstag abend wurde er in Begleitung einer blondgefährten, silikon-implantierten aufgedonnerten Amerikanerin in einer Pizzeria in Maranello gesichtet. Gegen 23 Uhr verließen die beiden das Lokal, wobei Jung sich bereits in einem "recht gelösten" (Aussage des Wirtes Adalberto Zapparoli.) Zustand befand. Laut Zapparoli hatte Jung bis dahin lediglich 2 Glas Chianti Classico zu sich genommen und es machte den Eindruck, als ob er unter dem Einfluß sonstiger Narkotika gestanden hätte.

 
Eine Überprüfung des - zum Glück noch ungespülten - Glases Jungs förderte auch Spuren eines weißen Pulvers zutage. Nachdem Jung und die Amerikanerin das Restaurant Zapparolis verlassen hatten, begaben sie sich in die berüchtigte Bar "Zum Blauen Eagle", wo sie sich nach kurzer Zeit ein Zimmer mieteten. Die Spurensicherung der Carabinieri stellte in dem Zimmer gestern Nachmittag eine gebrauchte Schießer-Feinripp-Unterhose und einen blauen Spitzenslip kalifornischer Provenienz (Photo) sicher. Gegen 01.30 Uhr in der Nacht zum Mittwoch stürmten mehrere Männer erst die Bar und verschwanden dann in Richtung des Zimmers Jungs, aus dem sie kurze Zeit später mit der Amerikanerin und dem bewußtlosen Jung stürmten und das Fluchtfahrzeug enterten.

 
Von diesem Moment an verliert sich die Spur des Entführten. Barwirt Horst-Heinrich Eagle (Neffe des bekannten Eagle-Teammanagers Heinz-Herbert E.) beschrieb die Entführer als "blondgefärbte Hobbits in Minardi-Overalls". Die örtliche Polizei scheint dieser Aussage allerdings keine weitere Bedeutung zuzumessen. Besonders nachdem wenige hundert Kilometer entfernt das Fluchtfahrzeug der Entführer sichergestellt wurde (Photo), konzentrieren sich die Ermittler auf Mitarbeiter der konkurrierenden Teams.
 
"Wir sollten mal überprüfen, ob nicht in den konkurrierenden Teams sich Kontakte zu Luftwaffe der Bundeswehr herstellen lassen!" stellte ein Pressesprecher der italienischen Behörden fest. "Sollten wir da einen Piloten finden, dürften wir zumindest schon mal einen der Verantwortlichen der Entführung Jungs gefunden haben." Neben dem verlassenen Jet fanden sich weiterhin Spuren eines 28t-LKWs. So unklar noch der Pilot des Jets z.Zt ist, so deutlich weist diese Spur allerdings auf den Honda-Piloten Klaus W., der im Rennen in Kyalami von Jung dupiert wurde und in seiner Freizeit LKWs fährt.

 
Das Sonderkommando der Polizei in Maranello scheint also den Entführern auf der Spur zu sein. Dazu Enzo Ferrari: "Ahh - wir werden ihn finden, eh? Nur - was soll ich tun? Kann ich abschneiden Kopf von Entführer von meinem Fahrer? Ich bin ein ehrenwerter Mann, comprenda? Und nun wird nicht starten können Jung in Brands Hatch, merda! Aber wenn ich finde den Mann, der mir meine Jens entführt hat, werde ich ihm machen ein Angebot, dass er nicht ablehnen kann...!"

(Christoph Achterberg)


24.01.2001 +++ Weiterer Schlag für Team Brabham +++
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(Schotten, 21.01.) Nach einem schweren Trainingsunfall fällt Brabhamfahrer Krieger für mindestens zwei Meisterschaftsläufe aus, dies teilte Sir Jack Hoellmann gestern in einer Presseerklärung der Öffentlichkeit mit. Bei Trainingsfahrten unter Ausschluss der Öffentlichkeit auf dem Schottenring, vor den Toren Frankfurts, waren am Brabham diverse neue Fahrzeugteile getestet worden. Dabei stellte Krieger zwar den bestehenden Rundenrekord ein, doch in einer der schnellen Runden blendete ihn ein „Clippingfehler„ nach einer schnellen Links – Rechtspassage, worauf er die Kontrolle über sein Fahrzeug verlor. Ein an dieser Stelle liegender Strohballen hatte Kriegers Fahrzeug wie ein Geschoss in die Luft gewirbelt, nach mehreren Überschlägen landete der Brabham daraufhin in einem Tomatenbeet einer netten kleinen Gartenkolonie. Kriegers Glück war, das just zu dieser Stunde eine Familie im Garten ihren 5 Uhr Tee zu sich nahm und Krieger aus seinem völlig zerstörten Fahrzeug befreite. 
 


Er wurde sofort zur Kontrolle in ein nahe gelegenes Krankenhaus transportiert. Die Ärzte stellten außer schweren Prellungen eine unerklärliche „Verblendung„ der Augen fest. Krieger klagte über eine Blindheit, die durch einen Vorfall ausgelöst worden sein soll, den er selbst als „sehr eklig„ bezeichnete.

Einem Augenzeugen zufolge, sollte eine Person nicht nur Zufällig an diesem Ort gewesen sein. Der Zeuge behauptete, er habe einen Mann mit langem Mantel am Gartenzaun stehen sehen, als Krieger in seinem grünen Brabham angeflogen kam. Genau in diesem Moment soll diese Person den Mantel geöffnet haben. Darunter verbarg sich laut des Augenzeugen nichts, außer Strapsen und einer roten Korsage. Dies würde natürlich den sonderbaren Unfall und die daraus resultierende Augenverletzung erklären. Es zeigt weiterhin, mit welch harten Bandagen in der Meisterschaft gekämpft wird. Unseren Recherchen zufolge handelt es sich bei dieser Person um den Fahrer Rainer Merkel, ein Konkurrent Kriegers aus dem Rindt Cup. Die Örtliche Polizei hat daraufhin die Ermittlungen wegen des Vorfalls aufgenommen. Merkel droht bei Bestätigung der Vorwürfe eine harte Strafe. Ein Polzeisprecher sprach sogar von einer unglaublichen Strafe: Merkel müsse am nächsten Rennen teilnehmen! Einwände, das dies wohl eher eine Strafe für die Konkurrenz sei, wollte der Sprecher nicht kommentieren. Staatsanwalt Frömel wurde mit diesem Fall beauftragt, er sicherte schnelle Aufklärung zu.

(Eberhard Krieger - Teamchef Brabham)


24.01.2001 +++ Ferrari mit neuer Aerodynamik +++
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Nervosität und Anspannung, das sind die Schlagworte welche zur Zeit wohl am ehesten die Situation des Teams beschreiben.Grund hierfür ist sicherlich der Doppelerfolg des Erzfeindes Eagle unter der Führung von Heinz Harald im Langstreckenpokal auf der gefürchteten Strecke von Brands Hatch. Dieser hat somit vorbildlich, seinem Führungsanspruch entsprechend, dem Team gezeigt wie man siegt! Sauber, das ist führen durch Vorbild!

Es ist wohl klar, das der Team Manager von Ferrari mit seinen beschränkten Leistungen jetzt unter Druck gerät! Am Sonntag war es dann soweit, heimlich versuchte Reiner Merkel den roten Erlkönig in Monza zu testen. Die einheimische Presse vermutete aber das es zu einem Test mit einem neuen Wagen kommen mußte, da durch fahrerisches Können das vorhandene Manko wohl nicht auszugleichen sei.

Somit war es kein Problem erste Photos zu schießen.
 

(Thorsten Kaul)


20.01.2001 +++ Offizielles Endergebnis des 1. Laufs in Kyalami +++
.
Münster / Moosburg (gpa) Soeben traten die Kommissare der GGPLC vor die Presse und verkündeten das offizielle Endergebnis des ersten Saisonlaufes. Nach einem äußerst diszipliniert und fair verlaufenen Rennen hatte es keinerlei Proteste gegeben, worüber sich die Verantwortlichen sehr erfreut zeigten. 2 Fälle im Jackie-Stewart-Cup hatten allerdings nachträglich zu Klärungsbedarf geführt.

Der Fahrer Gianni Flessa (Brabham) war in der letzten Runde des Rennens ausgeschieden. Die Stewards of the Race hatten trotz dieses - späten - Ausscheidens dem Fahrer Flessa 5 Punkte für ein zu Ende gefahrenes Rennen zuerkannt. Diese Entscheidung wurde vom Gremium revidiert.Grund dafür ist die Notwendigkeit, für alle Fahrer einen eindeutigen Entscheidungsrahmen unmißverständlich festzuschreiben. An dieser Stelle einen Präzedenzfall zu schaffen, der aus einer höheren Kulanz gegenüber einem Fahrer des Jackie-Stewart-Cups entsteht, weil dieser als "Neuling" innerhalb der GGPLC nicht mit der gleichen Rigorosität behandelt werden sollte, wie ein Fahrer der anderen Cups, wurde vom Gremium abgelehnt.

Das Gremium stellt in diesem Zusammenhang fest:
Jeder Fahrer der GGPLC, ganz gleich in welchem Cup er startet, wird vom Gremium gleich behandelt und nach gleichen Maßstäben bewertet. Es ist also auch in Zukunft erst dann möglich, 5 Punkte für ein vollendetes Rennen zu erhalten, wenn der Fahrer die Zielflagge sieht.

Die zweite Fragestellung bezog sich auf den Fahrer Martin Baldreich (Brabham).
Baldreich hatte in Runde 13 mit Connect-Problemen zu kämpfen, die seine Verbindung zum Server teilweise über mehrere Sekunden unterbrachen. Der GGPLC-Server führte ihn deshalb ab Runde 13 nicht mehr in der Wertung. Gleichwohl fuhr Baldreich weiter und erreichte hinter Martin Schiebl das Ziel. Der Steward of the Race wertete aufgrund händischer Zeitnahme Baldreich als Zieleinkunft auf Platz 12.

Das Gremium bestätigt diese Entscheidung. Der Fahrer Baldreich bekommt allerdings die Auflage, seinen Connect zu überprüfen, da ein schlechter Connect zu Gefahren für seine Konkurrenten führen kann. Nach Ende der Verhandlungen wurde an das Gremium noch eine Beschwerde des Teams BRM gegen das Team Ferrari wegen übler Nachrede herangetragen. Das Gremium weist diese Beschwerde hiermit hohnlachend zurück.

(Christoph Achterberg)


20.01.2001 +++ Schwerer Verdacht gegen BRM +++
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Wie uns aus gut informierten Kreisen mitgeteilt wurde, fand kurz vor Saisonbeginn ein schreckliches Verbrechen in Italien statt. Vom Werksgelände Ferraris wurden in einer Nacht und Nebel Aktion 6 Fahrzeuge des Typs F312 gestohlen. Die Polizei hatte zuerst das Team Eagle in Verdacht (da dort sehr viele zwielichtige Personen beschäftigt sind). Aber nach dem ersten Rennen und der Leistung der Adler, zerschlug sich diese Spur. Die Polizei tappte lange im Dunkeln bis unverhofft ein anonymes Bekennerschreiben (aus dem Frankfurter Raum) auftauchte. Dieses Sschreiben führte eindeutig zum Team BRM. Die heiße Spur wurde verfolgt und folgende Erkenntnisse konnte man bis jetzt gewinnen.

1. Zeugen sahen in der fraglichen Nacht vor dem Werksgelände 2 jüngere sich sehr ähnlich sehende Gestalten die ein undeutliches deutsch sprachen, sehr nervös wirkten und alle paar Minuten sich bei einem wilden Tanz auf die Ober und Unterschenkel klopften und dabei eine Art Geheul losließen.

2. Ein Mann berichtete von einem Lkw der von einem ca. 2m großem Brillenträger gefahren wurde. Auffällig war, das statt eines Lenkrades eine Art Joystick zu sehen war. Der Mann erklärte weiter das ihm die doch kräftige Gestalt nicht an einen Engel erinnerte, obwohl sie sich so nannte.

3. 2 Tage vor der Tat wurde ein schwarzer Alfa Spider mit 2 Insassen beobachtet der auffällig oft um die Werkshalle fuhr. Einer der beiden wurde als Joschi Frömel identifiziert, da er einem Passanten der ihn als GGPLC-Champion erkannte Autogramme gab. Bei dem 2ten handelte sich um einen etwa 6- 18 jährigen Mann mit kurzen blonden Haaren.

4. Auf den Werksgelände fand man Schleifspuren die darauf hinweisen das einer der Täter wohl eine Beinverletzung gehabt haben muss. Es könnte sich hier um Alex Marx handeln der am Abend vor der Tat in einem Lokal in der Nähe des Tatortes beim Spätzle-Essen gesehen wurde.

5. Am Tatort selber fand die Polizei außer ein paar leere dunkelgrüne Spraydosen nichts.

6. Merkwürdig ist nur, dass 3 Fahrzeuge mit und 3 Fahrzeuge ohne das Lenkrad gestohlen wurden.

7. Einer der BRM Fahrer ist Lakierer von Beruf und ca. 18 Jahre alt. Es handelt sich hierbei um den Bruder des Teamchefs Froemel. Da Tobias Schülke gerade erst die Ausbildung abgeschlossen hat, würde dies die schlampige lakierung der BRM erklären. An allen 6 BRM konnte die Polizei an der front der Fahrzeuge noch Reste der original lakierung erkennen.

8. Koordiniert wurde das ganze scheinbar von einem Standpunkt nähe Frankfurts aus. Die italienische Polizei konnte einige verstümmelte Funksprüche auffangen. Zb."bringt mir einen sofort her, ich komme mit meinem jetzigen BRM kaum ne runde weit" oder "da wird der Gelbhelm Augen machen" sowie "vergesst ja die Kiste Rotwein nicht"

Soweit der Stand der Ermittlungen. Sollten die Beweise noch erdrückender werden, ist mit der Verhaftung von 5 BRM sowie eines Brabham Fahrers zu rechnen. Wir werden sie auf dem laufenden halten

Hier ein Foto eines von der Polizei sichergestelltem Autos

(Rainer Merkel - Teamchef Ferrari)


16.01.2001 +++ Durchwachsener Auftakt für Cooper +++
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Am späten Samstag Abend im Jochen Rindt Cup sollte der Triumphzug des Cooperteams beginnen. Doch schon im Qualifying konnten fachmännische Zuschauer beobachten, das eventuell der Sieg in Frage stehen könnte. Ivo Schnüll meinte dazu: "...nun ich dachte mir, beobachte mal was die Konkurrenz macht, deshalb bin ich im Qualify nur einen 6 Runden turn gefahren, das reichte nur für ne niedrige 1:22er Zeit. Eine halbe Sekunde mehr wär sicher drin gewesen". Am Ende des Qualifyings landeten die Cooper auf den Plätzen 12 (Velmerig), 15 (Krieger) und 17 (Schnüll). Im Rennen wurden die Cooper dann vom Pech verfolgt, man kann durchaus auch von Sabotage sprechen. Ivo Schnüll musste seinen Wagen schon in der ersten Runde wegen eines technischen defektes abstellen. Und Stefan Krieger beschreibt seine ersten Runden so: "Habe mich mit vollem Tank an das Rennen rantasten wollen. Irgendwie ging dann aber was mit der Vergaserbestückung schief - die Kiste lief im Rennen viel zu mager und in der zweiten Runde kam das aus ...klassischer Kolbenfresser."  Der einzige im Feld verbliebene Cooper von Velmerig sollte nun die Kohlen aus dem Feuer holen, was Ihm auch gelang, nur hat das zuviel Zeit gekostet und Er musste sich mit dem 10. Platz zufrieden geben. Nach dem Rennen suchte Velmerig nach Erklärungen: "Ich hatte in Runde 1 einen kleineren Zusammenstoß mit Georg, der sich vor mir drehte. Danach war ich ziemlich weit hinten. Durch Ausfälle und Discos wurde ich auf den 10. Platz gespült. Mein Rennen lief recht gut. Die Zeiten waren nicht besonders schnell, da ich betont vorsichtig mit der Maschine umgegangen bin. Fazit: Heut war nicht mehr drin."

Keine 14 Stunden später erschienen Lueg, Franzen und Beitz zum Jim Clark Cup. Mit den Plätzen 12 (Lueg), 14 (Beitz) und 17 (Franzen) schien sich das Debakel vom Vortag fortzusetzen. Liutger Franzen: "Mein Qualify zeigte meine derzeit schlecht Form besonders deutlich: 1:23.71 ist nicht gerade das, was ich fahren könnte, hatte ich doch in der Vorbereitung schon niedrige 1:22er gefahren und war zuversichtlich in die 1:21 fahren zu können.". Jo Lueg zeigte jedoch eine Super-Leistung. Er fuhr mit konstant schnelle Zeiten dem Vizemeister der letzten Saison davon und bekräftigte damit seinen Anspruch auf die Nummer 1 im Team. In einem ersten Interview sagte Jo: "Vor T1 kam ich dann hinter Burkhard Fuhrmann im Eagle an. René Beitz lag mir auf den Fersen und Burkhard war ein wenig langsamer als ich. Irgendwann nach einer halben Runde verschwand René aus meinem Rückspiegel und statt seiner tauchte Tobias Schuelke im BRM auf. Er schaffte es vor der Start-Zielgeraden so nah aufzuschließen, dass er mich auf der Geraden mit dem BRM stehen ließ. Hatte schon den Verdacht ein gewisser Ferrari Pilot, der Tag´s zuvor in der Cooper Box beobachtet wurde hat sich an der Handbremse meines Wagens zu schaffen gemacht, so dass diese leicht angezogen, den so schon lahmen Lauf des Coopers auf der Geraden noch weiter bremste. Nach T1 vor T2 konnte ich dann wieder an Tobias vorbeiziehen, dessen Gaspedal offenbar kurz klemmte. Einmal so gut in Schwung gekommen nahm ich dann vor T3 auch noch Burkhard im Eagle mit, dessen Gaspedal ebenfalls zu klemmen schien. In Runde 4 sah ich dann Christian Engels, der mit seinem BRM in T1 den Rasen mähte. Leider war er damit sehr schnell fertig und heftete sich an meine Fersen. Bis zur Runde 11 hatten Christian und ich einen klasse Fight bis ich dann auf der Geraden abermals einen BRM vorbeiziehen lassen musste. Zwei Runden zuvor waren wir schon einmal im Parallelswing durch T1 geflogen und auch diesmal wollte ich ihm das Leben so schwer wie möglich machen. Ein hässliches, metallisches Kratzen, Funkensprühen und diesmal mähte ich den noch verbliebenen Rasen in T1. Irgendwie hart er er mit seinem linken Hinterrad ein Stückchen Blech aus dem Cooper gefräst. Zum Glück tat dies der Speed keinen Abbruch und ich versuchte so gut es ging dranzubleiben. Ja und wen sehe ich da in Runde 14 nach der engen Links (T5) eine wunderschöne Piorette drehen?! Den Christian! Muss wohl einer ein Kännchen Öl verloren haben ;-). Also nix wie vorbei und erleichtertes Durchatmen als ich eine Runde später auf der Boxentafel René´s Namen sehe. Na wohl denn dachte ich, nun hat er den Christian wahrscheinlich bald im Nacken. Alles in allem ein super Rennen mit spannenden Kämpfen." Das alle Cooper im Ziel waren, zeigte deutlich den Aufwärts-Trend bei Cooper. Die Plätze 5 (Lueg), 7 (Beitz) und 11 (Franzen) können sch sehen lassen.

Mit gestärktem Selbstvertrauen trat dann am Sonntagabend das Cooperteam zum Jackie Stewart Cup an. Rainer Wimburger zauberte den Cooper auf den 8. Startplatz. Wolfgang Fildan und Meinrad Duepre starteten von den Plätzen 13 und 14. Im Rennen kam für Wimburger leider in der 2. Runde das aus. Ein technischer defekt brachte Ihn unverschuldet aus dem Rennen. Nun war es an den Piloten Fildan und Duepre die Punkte für das Team zu holen. Sie kämpften sich mit einer bravourösen Leistung durch das Feld und holten am Ende die Plätze 5 und 6. Mit diesem besten Ergebnis des Wochenendes setzten Sie den steilen Aufwärts-Trend im Team fort. Cooper wurde nach dem JRC von Teams wie Ferrari belächelt, ja sogar verspottet. Doch nach dem Wochenende kuckt man bei Ferrari aufgrund der grandiosen Teamleistung bei Cooper in Fassungslose, der Welt entrückte Gesichter.

(René Beitz - Teamchef Cooper)


15.01.2001 +++ Debakel im Hause Eagle +++
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Das Unheil nahm bereits am Samstag seinen Lauf, als Heinz Herbert Eagle seinen Mannen offenbarte, dass die neuen Motoren nicht rechtzeitig zum Saisonstart fertig geworden seien und man diesmal noch auf Restbestände der letzten Saison zurückgreifen müsse. Teilweise wurde sogar minderwertiges Material verwendet, darunter BRM-Kolben und Ferrari Bremsen.

Das erste Rennen, der Jochen Rindt Cup, begann bereits mit einem Kracher: Deutschlands dümmster Eagle-Fahrer (DDEF) Markus Stiepel preschte am Start los wie von der Tarantel gestochen, liess den an Position 2 gestarteten Jan Beyer stehen wie einen Anfänger, schien sich dabei selber kräftig auf die Schulter zu klopfen, und kegelte dann in Kurve 1 den ahnungslosen Nedo von der Piste. DDEF konnte sich noch fangen und nahm die Verfolgung des wieder vorbeigeschlüpften Honda auf, ohne Rücksicht auf Mensch und Material. In Runde 6, also quasi kurz vor Ende des Rennens, versuchte er aus einem Fehler Jan's in den Esses Kapital zu schlagen, drehte den 3ten Gang bis etwa 46000 RpM und verabschiedete sich mit einer schicken Rauchwolke aus dem Event. Hansi Hollerer war im Zuge der Vorbereitungen geplagt von persönlich Problemen, die ihn aber nicht davon abhalten konnte, dennoch am Rennen teilzunehmen. An 13 gestartet, konnte er sich trotz dreier Dreher noch als respektabler 9ter ins Ziel retten, was ihm auch anschliessend viele tröstende Worte des Teams einbrachte.

Die beste Vorstellung im JRC lieferte Thorsten Kaul ab, hören wir: was er zu sagen hatte nach dem Rennen:
"Das war ne harte Sache, ich mußte mich 24 runden (die komplette Renndistanz) gegen Steffen Holzhäuser im "Roten" wehren. Das Ergebnis war ein harter, aber fairer Fight, der sicherlich oftmals nur aufgrund der Fairness von Steffen nicht im Aus gelandet ist. Es war also Kampflinie angesagt und notwendig, sonst hätte Steffen das Ding gemacht ! Ich habe geschwitzt ohne Ende, war aber nicht so aufgeregt wie sonst und habe eigentlich viel Spaß gehabt. Mehr als der 6. Platz war aber nicht drin, da ich auf Nummer Sicher gefahren bin und weder den Motor ausgedreht hab, noch zu spät auf der Bremse oder zu früh auf dem Gas war. Safety first also. Aber selbst am Limit wäre das Tempo der Führung nicht zu halten gewesen.
Fazit: Der 6. Platz war ohne größere Ausfälle vor mir realistisch (mehr aber auch nicht). Ich bin hochauf zufrieden, daß ich den 6.Platz erreicht hab und ganz wichtig,-- daß ich angekommen bin. Wenn´s so weiter geht, dann bin ich glücklich. Denn eines hat sich gezeigt : Das Niveau liegt in der GGPLC verdammt hoch !"

Als nächstes stand am Sonntag Morgen der Jim Clark Cup auf dem Programm.
Das Rennen fing schon gut an, Roberto Hernández' Auto liess sich überhaupt nicht starten. Als die Qualizeit abgelaufen war, knallte er wütend seinen Helm in die Boxen und verschwand wortlos mit 2 Ferrari Groupies. Die Fahrer Fuhrmann und Pilsl belegten am Start die Plätze 8 bzw. 16, wobei beide Fahrer ihre bisherigen persönlichen Bestzeiten verbessern konnten. Das liess sich vielversprechend an, aber nach 8 Runden befand sich kein Eagle mehr im Feld. Kurze Zeit später befand sich kein einziger Eagle-Fahrer mehr in Südafrika, allerdings auch kein Ferrari-Groupie.

Am späten Nachmittag trudelten dann schliesslich die Nachwuchstalente Scholz und Tschepe an der Rennbahn ein, um den Jackie Stewart Cup zu bestreiten. Auch hier konnten beide Fahrer im Qualy ihre PB verbessern, Grundbeweis dafür, dass beide in der Lage sind, unter Druck Konzentration und Leistung zu zeigen. Startplatz 6 und 15 können sich angesichts der enormen Leistungsdichte auch in diesem Feld sehen lassen. Irgendwas Seltsames muss Stefan Tschepe in der 7ten Runde widerfahren sein, das Auto samt Fahrer tauchte nicht mehr an Start/Ziel auf, zur Stunde durchpflügen Suchtrupps sämtliche Sandhügel entlang der Strecke, bisher ohne Erfolg. Währenddessen bewies Dietmar Scholz seine Klasse, verbesserte sich auf Platz 4, und konnte sogar im Zuge dessen für derartige Verwirrung sorgen, dass der Ferrari-Pilot Henninger entnervt von der Piste kreiselte. Super DOC, weiter so! :-)

(Markus Stiepel - Teamchef Eagle)


14.01.2001 +++ Auftaktsieg für Frömel im Jim Clark Cup +++
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Kyalami (gpa) Ein hochklassiges Rennen mit harten Zweikämpfen und einem abgekämpften Sieger erlebten die Zuschauer beim heutigen Großen Preis von Südafrika. 13 Fahrer waren im Qualifying innerhalb von 1 Sekunde von Polesitter Franke und entsprechend eng ging es auch im Rennen zu. Nach einem disziplinierten Start wurde von Anfang an ein hohes Tempo vorgelegt. Nur langsam setzten sich Frömel, der sich die Führung erkämpft hatte, und Franke vom Feld ab. Im Abstand von maximal 2 Sekunden jagten die beiden Führenden hintereinander her, in Runde 11 startet Franke ausgangs der Start-Zielgerade einen ersten, noch vergeblichen Angriff auf Frömel, übernahm aber an der gleichen Stelle nur wenige Runden später tatsächlich die Führung vom amtierenden Meister. Unaufhaltsam baute der Ferrari-Pilot daraufhin seine Führung aus, bis ihn wenige Runden vor Ende des Rennens erst ein kränkelnder Motor und schließlich ein spektakulärer Unfall an der Boxeneinfahrt aus dem Rennen warf. Wie durch ein Wunder passierte dem Pechvogel nichts: "That's racing!"" stellte ein ungerührter Franke fest. "Die Grundgeschwindigkeit unseres Wagens ist offensichtlich da - jetzt müssen wir noch an der Zuverlässigkeit arbeiten! Und wie man am Ergebnis von Jung sieht, sind wir da ja auf dem richtigen Wege!".

Letztgenannter Jens Jung war am heutigen Renntag sicherlich einer der stärksten und auf jeden Fall auch einer der freudestrahlendsten Piloten: durch den Ausfall von Franke auf Platz 2 hinter Frömel und vor Wember liegend, startete der junge Pilot der Scuderia eine spektakuläre und vom Publikum vielbejubelte Aufholjagd auf Frömels BRM. Zehntel um Zehntel knabberte er vom Vorsprung des Moosburgers ab und befand sich bei der letzten Zieldurchfahrt praktisch auf gleicher Höhe mit dem Sieger. "Das war hart!" stellte Frömel auch nach der Siegerehrung fest: "Wenn die Saison so weitergeht, wird eine Titelverteidigung eine schwere - aber nicht unlösbare - Aufgabe!" Die Ergebnisse im einzelnen unter Clark-Cup - Ergebnisse.

(Christoph Achterberg)


12.01.2001 +++ Wir wußten es zuerst +++
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Kyalami (gpa) Knapp 24 Stunden vor dem Beginn des Großen Preises von Südafrika ließ Jack Brabham die Bombe platzen. Gerüchte hatte es seit Ende der letzten Saison immer wieder gegeben (wir berichteten), doch erst jetzt ließ der alte Fuchs Brabham die Katze aus dem Sack und bestätigte, dass Andreas Ruehl tatsächlich in der Saison 2001 für das Team des Australiers starten wird. Unter den Experten herrscht Einigkeit, dass Brabham mit der Verpflichtung des Wetterauers einen guten Griff getan hat.

Wenn Ruehl ins Ziel kommt - was leider durch zu hohen Einsatz und zu hohe Risikobereitschaft seltener der Fall ist, als es dieser hochtalentierte junge Mann verdient hätte - erreicht er hervorragende Ergebnisse, auch sein Ruf als Entwicklungsfahrer ist außerordentlich. Brabham setzt in seine Neuerwerbung offensichtlich hohe Erwartungen: "Ich finde ihn genial - alle anderen finden ihn unbeschreiblich." Ob sich diese Bewertung allerdings auf Ruehls Sanges- oder Fahreskünste bezieht, entzieht sich unserer Kenntnis.

(Christoph Achterberg)


12.01.2001 +++ GGPLC - Saisonvorbereitungen +++
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Noch liegt Ruhe und Nebel über dem südafrikanischen Bergland. Feuchtigkeit hängt in den Wiesen, ein verirrter Geier kreist am Himmel. Plötzlich durchbricht ein Röhren die Stille der Savanne. Ein verschrecktes Gnu sprengt davon, den Angriff eines Rudels Löwen unmittelbar gewärtigend. Nach wenigen Metern wird dem verängsten Tier allerdings bewußt, dass es nicht den Angriff eines Vierbeiners zu fürchten hat, sondern dass der Brunftschrei eines Vierräders die Stille der Wildnis durchbrach.

Ein dunkelgrüner, einsitziger Wagen verläßt die Boxenanlage von Kyalami zu Testfahrten: das Team Brabham gibt den Startschuß zur Saisonvorbereitung 2001 der GGPLC. Eberhard Krieger und Seni Hoellmann testen die neueste Ausbaustufe des BT 24. Sämtliche Teams sind zum Shakedown ihrer neuen Chassis in Südafrika eingetroffen. Wenige Tage vor dem Beginn der neuen Saison machen sich die Fahrer untereinander bekannt und überprüfen die technischen Fortentwicklungen. Mißtrauisch beäugen sich die Kontrahenten: keiner mag seine Karten aufdecken, und so bleiben die bei den Testfahrten erzielten Rundenzeiten ohne größere Aussagekraft. Alle Teams haben sich neu aufgestellt. Nicht nur die neuen technischen Spezifikationen, die die Autos technisch sehr viel sensibler und sicherlich auch weniger stabil erscheinen lassen, sondern auch die Vielzahl neuer Teammitglieder sorgen für besorgte Gesichter bei den Veteranen. Pape entringt sich lediglich ein unwilliges Knurren, Schnuell sieht in seinem neuen Team Cooper große Entwicklungschancen, Merkel hingegen sieht für Cooper große Problem, Kohlbecker fürchtet um die Zuverlässigkeit der Cosworth-Maschine, Fuhrmann zeichnet sich durch eine Anzahl Motorplatzer aus, Wember kämpft noch mit der Aufstellung des Teams.

Froemel, Engels und Eberhard Krieger auf der anderen Seite nehmen es gelassen. "Ich glaube nicht, dass ich in dieser Saison mit einer größeren Anfälligkeit meines Wagens zu kämpfen habe, als in der letzten!" gibt Rekordmeister Froemel zu Protokoll. Auch E. Krieger zeigt sich zuversichtlich, mit dem Brabham über die Saison konkurrenzfähig zu sein: "Der BT-24 ist ein sehr solides und handliches Auto. Unsere Techniker haben das Chassis und den Motor weiter optimiert und ich bin optimistisch, mein Gesamtergebnis der letzten Saison zumindest wiederholen zu können!" Von nachgerade größenwahnsinniger Selbstüberschätzung zeichneten sich Pilsl und ein weiteres Mal Fuhrmann aus, die im Vorfeld für sich die Teammeisterschaft, die Fahrermeisterschaft, den Preis für den schnellsten Boxenstop, die schönsten Gridgirls wie auch Pulitzer- und Nobelpreis reklamierten.

Neuzugang Stefan Krieger brachte es für die Debutanten auf den Punkt: "The Bullshit starts when the engine farts. Will sagen: Ich glaube, dass viele Fahrer sich erst wieder daran gewöhnen werden müssen, ihr Fahrzeug auch über die Renndistanz zu bringen. Und diese Anforderung wird oft das Feld ausdünnen. Da sehe ich meine Chance und deswegen fürchte ich den Wettkampf mit keinem Fahrer. Auch wenn der schon eine oder meinetwegen drei Saisons länger fährt als ich. Erstmal ankommen, sage ich!". Sprach's, prügelte seinen Teamgefährten Velmerig aus dem Chassis und verschwand mit einem lauten Brüllen seiner Maserati-Maschine aus der Box.

(Christoph Achterberg)